Skip to main content

Mein Weg zum CI (C. Mohn)

Meine Hörbehinderung wurde bei mir im Alter von ca. einem Jahr - im Jahre 1985 - festgestellt. Meine Eltern merkten, dass ich nicht auf ihre Stimmen bzw. in bestimmten Situationen anders oder gar nicht reagierte. Auch meine Sprache war für das Alter nicht weit genug ausgebildet. Daraufhin gingen meine Eltern mit mir zu einem HNO-Arzt, welcher bei mir eine mittel- bis hochgradige Schallempfindungsschwerhörigkeit feststellte, die ich schon von Geburt an hatte. Die Ursache meiner Hörschädigung konnte nicht geklärt werden, meine Eltern sind beide normalhörend.

Ich bekam Hörgeräte verordnet, die ich ohne Probleme angenommen habe und fing an, Sprache zu entwickeln. Im Alter von 4 Jahren verschlechterte sich mein Gehör auf Grund eines Hörsturzes auf beiden Seiten nochmals bis an Taubheit grenzend.

Trotz meines enormen Hörverlustes besuchte ich - zuerst auf Wunsch meiner Eltern, dann auf meinen eigenen Wunsch - einen Regelkindergarten sowie eine Regelschule, die ich 2003 mit dem Abitur abschloss. Anschließend machte ich eine kaufmännische Ausbildung, während der ich ebenfalls eine Regelberufsschule besucht habe. Meine Eltern sowie meine Betreuerin von der Hörbehindertenschule am Sommerhoffpark in Frankfurt/Main unterstützten mich all die Zeit und sorgten dafür, dass ich an den Regelschulen angenommen wurde.

Glücklicherweise waren die Rektoren der jeweiligen Schulen sehr entgegenkommend und haben meine Klassen möglichst klein gehalten, dafür gesorgt, dass Teppichboden im Klassenraum liegt oder gelegt wird (bessere Akustik im Raum), die Lehrer in das Problem eingewiesen usw. Während des Unterrichts benutzte ich eine FM-Anlage mit vier Sendern, die die Schüler bzw. der Lehrer immer herumgegeben haben. Das klappte meist recht gut. Ab der 7./8. Klasse gab es jedoch erste Probleme, die bis zum Abitur anhielten. Die Mitschüler nahmen keine Rücksicht mehr auf mich, auch gab es einige Lehrer, die nicht mit meiner Hörbehinderung klar kamen. Ich war zumeist darauf angewiesen, zu Hause den Lernstoff selbstständig aus Büchern nachzuholen.

Ich war - und bin immer noch - auf das Mundabsehen angewiesen, Fernsehen und Radio kann ich nicht verstehen. Mit mir bekannten Personen konnte ich mit viel Mühe telefonieren, sofern die Freisprecheinrichtung vom Telefon angeschaltet war und meine Mutter mich hin und wieder mit Mithören/Lippenbewegungen unterstützte.

Während meiner Schulzeit haben mich häufig HNO-Ärzte auf das CI hingewiesen. Es hieß jedoch, dass die Chance, dass die OP zu einem Erfolg wird, nur ca. 50% beträgt. Mir wurde von Seiten der HNO-Ärzte sehr viel Druck gemacht, die OP durchzuführen - wirklich informiert wurden ich bzw. meine Eltern darüber jedoch nicht. Zu dieser Zeit trug man den Sprachprozessor auch nicht hinter dem Ohr sondern noch in Form eines Taschenprozessors. Mich hat das als Kind sehr abgeschreckt, ich habe mich nie als "behindert" angesehen und mich dagegen gewehrt, mich operieren zu lassen. Meine Eltern haben mir die Entscheidung überlassen, waren aber beide auch skeptisch gegenüber dem CI.

Damit hatte sich das Thema CI für mich erst einmal viele Jahre erledigt. Sobald ein HNO-Arzt auf dieses Thema zu sprechen kam, habe ich gleich abgeblockt.

Im Sommer 2008 hat mein Freund durch Zufall im Internet Werbung für ein CI-Seminar in der Kaiserbergklinik in Bad Nauheim gesehen. Er überredete mich, das Seminar zu besuchen, um sich über den Stand der Technik zu informieren, wie die Erfolgsaussichten nach der OP sind etc. - schließlich hatte ich mich seit Jahren nicht mehr mit dem Thema CI befasst und ich hatte eigentlich überhaupt keine Ahnung davon.

Bei dem CI-Seminar wurden viele Vorträge über das CI gehalten, z. B. dessen Möglichkeiten und Grenzen, die Funktionsweise, das operative Vorgehen, die notwendige Nachsorge sowie die unterschiedlichen Fabrikate und technischen Besonderheiten. Auch Betroffene haben über ihre Erfahrungen mit dem CI berichtet. Des Weiteren wurden für die Seminarteilnehmer Hörtests durchgeführt sowie mittels Elektroaudiometrie die Funktion des Hörnervs getestet. Beim Hörtest kam ich zu folgenden Ergebnissen: Rechts verlief die Hörschwelle zwischen 125 Hz und 8 kHz zwischen 75 und 95 db, links verlief die Hörschwelle zwischen 125 Hz und 4 kHz zwischen 75 und 115 db, oberhalb 4 kHz lag die Hörschwelle oberhalb des messbaren Bereiches. Mit meinen beiden Hörgeräten erzielte ich ein Einsilberverstehen von 35% bei 80 db und ein Zahlenverstehen von 35% bei 65 db. Die Hörnervuntersuchung zeigte beidseitig gute Höreindrücke. Mit diesen Werten war ich natürlich eine CI-Kandidatin, auch wenn ich es noch nicht wahrhaben wollte.

Seit dem CI-Seminar habe ich über das Internet und über Selbsthilfegruppen-Treffen Kontakt zu anderen CI-Trägern geknüpft und im Internet sehr viele Erfahrungsberichte gelesen und angefangen, mich ernsthaft mit dem Thema CI auseinander zu setzen. Da die Hörergebnisse der operierten Personen meist positiv bzw. deutlich besser waren als mit Hörgeräten, entschloss ich mich, eine CI-Voruntersuchung in der Uniklinik Frankfurt/Main zu machen. Dort wurde ebenfalls bestätigt, dass ich eine CI-Kandidatin bin und man bot mir schon gleich einen OP-Termin einige Wochen später an. Ich erbat mir jedoch noch etwas Bedenkzeit, da ich doch noch sehr unsicher war. Ein paar Wochen später entschloss ich mich zu der OP und bekam einen Termin für November 2008. Ich entschied mich für Med El (Sonata-Implantat und Opus2-Sprachprozessor) und das linke Ohr.

In der Nacht vor der Einlieferung ins Krankenhaus plagten mich nochmals große Zweifel, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich hatte Angst vor dem neuen Hören und der OP und auch davor, mein Restgehör zu verlieren, auch wenn es mir eigentlich sowieso nichts mehr gebracht hatte. Ich steckte große Hoffnungen in das CI und hatte Angst, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden könnten, z. B. bessere Kommunikationsmöglichkeiten in Gruppensituationen und im Störschall, weniger Erschöpfung durch Zuhören.

Die OP verlief sehr gut, die Elektrode konnte vollständig in die Hörschnecke eingeführt werden. Ich hatte auch keinerlei Nebenwirkungen, wie Schwindel oder Geschmacksirritationen. Lediglich mein Ohr und eine Stelle am Kopf waren für einige Wochen taub, das legte sich aber mit der Zeit. Der Druckverband war sehr unangenehm und ich hatte leichte Schmerzen, die sich aber mit Schmerzmitteln ertragen ließen. Nach zwei Tagen kam der Druckverband ab und nur noch eine Ohrenklappe aufs Ohr. Nach drei Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Bei der OP habe ich mein Restgehör fast vollständig verloren.

Im Dezember 2008 hatte ich morgens meine Erstanpassung. Zuerst wurde ein Probeton abgespielt, den ich hören musste. Anschließend wurden die einzelnen Elektroden des Implantats eingestellt. Ich musste Töne hinsichtlich ihrer Lautstärke beurteilen, ob ich sie gar nicht höre, sehr leise, leise, angenehm laut, laut etc. Danach wurden noch mal je 2 Töne hintereinander abgespielt und ich musste beurteilen ob sie gleich stark waren. Dann wurde der Sprachprozessor eingeschaltet. Im ersten Moment hat alles nur gepiepst und geklingelt, den Audiologen und meinen Freund konnte ich gar nicht verstehen, es kam nur ein Piepsen aus ihrem Mund. Nach einigen Stunden konnte ich schon Männer- und Frauenstimmen auseinander halten. Nachmittags habe ich versucht, alte Lieblingslieder mit dem CI zu hören und konnte sie meistens wiedererkennen. Gegen Abend hörte sich alles schon klarer an, Männerstimmen konnte ich bereits relativ gut verstehen, Frauen klangen jedoch sehr piepsig und waren nur teilweise zu verstehen. Insgesamt klang alles noch sehr elektronisch. Nach der zweiten und dritten Anpassung an aufeinander folgenden Tagen konnte ich schon relativ gute Werte bei den Hörtests (nur CI) erzielen (15% Einsilber und 90% Zahlen bei 65db à im Vergleich dazu vorher mit zwei Hörgeräten: 35% Einsilber bei 80db und 35% Zahlen bei 65 db).

Nach einigen Tagen hörte sich für mich das Meiste schon "normal" an, die ungewohnten Eindrücke hatte ich großteils verarbeitet. Jedes neue Geräusch jedoch hat erst einmal geklingelt oder gepiepst und ich musste lernen, es zuzuordnen. Das Hörgerät auf der rechten Seite habe ich von Anfang an konsequent weggelassen, um mich nur auf das CI konzentrieren zu können. Insgesamt ging bei mir die Umstellung sehr schnell und problemlos. Ich habe da sicher großes Glück gehabt, eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass ich - besonders auf Grund meiner Hörbiografie - eher Wochen oder Monate brauchen würde, um überhaupt etwas mit dem CI zu verstehen.

Beim Dreimonatstest in der Uniklinik hat sich mein Hörvermögen mit CI nochmals verbessert: 100% Zahlen und 65% Einsilber bei 65 db.

Mir selbst sind die Fortschritte mit dem CI gar nicht richtig bewusst gewesen. Ich bin immer vom Umfeld (meiner Familie, Freunden) darauf hingewiesen worden, dass ich schon viel besser verstehen würde wie mit Hörgeräten und nicht mehr so oft nachfragen würde. Auch würde ich jetzt viel entspannter zuhören. Zum Teil kann ich schon kleine Hörgeschichten, sofern sie langsam und deutlich gesprochen werden, ohne Textvorlage verstehen, auch Bruchstücke aus dem deutschen Fernsehen kann ich mit CI bereits verstehen, allerdings nur in Verbindung mit der FM-Anlage.

Insgesamt denke ich, dass sich die OP gelohnt hat und ich habe die OP bisher auch nicht bereut. Es gab jedoch trotz allem einige kleinere Schwierigkeiten, die mich gestört haben, z. B. hat mir mein alter Reithelm wegen der Spule nicht mehr gepasst und ich hatte große Probleme einen neuen Helm zu finden, der einigermaßen passt und bei dem die Spule beim Aufsetzen und während dem Tragen nicht verrutscht.
Des Weiteren hatte ich noch Probleme mit meiner FM-Anlage. Ich benutzte bisher von Phonak die MLx-Empfänger, die man einfach an das CI anstecken kann. Mit Hörgeräten funktioniert das problemlos, mit dem CI jedoch nicht mehr. Bemerkbar ist dies durch sehr starkes Rauschen und Aussetzer. Nachdem ich viele verschiedene FM-Konstellationen / -Sender / -Empfänger ausgetestet hatte, fand ich heraus, dass Empfänger mit Induktion am Besten geeignet sind.

In Gruppensituationen, insbesondere im Restaurant oder in Bars/Cafés merke ich kaum Verbesserungen gegenüber vorher mit beiden Hörgeräten. Mir wurde zwar gesagt, dass ich besser verstehen würde, ich selbst habe jedoch nicht diesen Eindruck. Dazu ist der Störschall viel zu laut, Lippenlesen ist zum Verstehen immer noch vorrangig.

Ende April 2008 - fast 5 Monate nach der Erstanpassung - hatte ich eine stationäre Reha für die Dauer von sechs Wochen (inkl. Verlängerung) in Bad Nauheim. Der Antrag wurde problemlos von der DRV genehmigt. Ich hatte ein sehr vielseitiges Programm. Im Vordergrund stand natürlich das Hörtraining, sowohl einzeln als auch in der Gruppe. Im Hörtraining wurde die Unterscheidung von Alltagsgeräuschen, Musikinstrumenten und Musikstücken trainiert sowie das Sprachverstehen von Silben, Wörtern, Sätzen, Texten (z. T. mit Störlärm), Telefontraining, Verstehen mit Tonträgern usw. Auch wurde uns in der Kommunikations-/Hörgruppe gezeigt, wie wir am Besten mit unserer Hörschädigung umgehen können und andere Leute darauf aufmerksam machen bzw. ihnen unsere Behinderung erklären können. Jede Woche wurde der Sprachprozessor - wenn nötig - neu angepasst. Es wurde neben dem Hörprogramm viel Sport angeboten, zum Beispiel Krankengymnastik, Ergotherapie oder Nordic Walking. Auf unseren Zimmern hatten wir die Möglichkeit, an einem PC mit speziellen Computerprogrammen selbstständig unser Sprachverstehen zu trainieren.

Die Reha hat bei mir noch einmal eine deutliche Verbesserung des Sprachverstehens bewirkt. Bei Zahlen (65 dB) erreichte ich 100%, bei Einsilbern (65 dB) 90%; Sätze beim HSM-Satztest verstand ich zu 85% und Sätze im Störschall zu 40%.

Bei einem solchen Hörverlust ist es empfehlenswert, sich ein CI implantieren zu lassen. Man sollte sich in Ruhe darüber informieren und sich damit auseinander setzen, so dass man auch wirklich zu diesem Schritt bereit ist. Dieser Wille ist meiner Meinung nach ein entscheidender Punkt für den Hörerfolg mit dem CI.

  • Erstellt am .

Meine CI-Erfahrungen

Bevor ich ins Krankenhaus ging, dachte ich zuerst, ich würde einen Urlaubstrip antreten, da mein Chef-Arzt und ihre Assistentin mir immer guten Mut zusprachen und ich nach 10 Tagen wieder fit wäre und da heute alles viel besser und komplikationsfreier geworden ist als vor 10 oder 15 Jahren. Nun, da hab ich mich aber doch geirrt...

Im Krankenhaus angekommen (15. März 2009), einen Tag vor der OP, hatte ich einen netten Zimmerkollegen, der zufälligerweise auch gerne spielt. Habe mit ihm eine Partie Backgammon gespielt und da hat er mir sogar Tipps geben können, was ich vorher gar nicht kannte (dachte eh, dass Backgammon ein Glücksspiel wäre) aber so viel Glück ist es doch tatsächlich nicht, wenn man sich das Spiel genauer anschaut. Desweiteren erzählte der Nachbar, dass er gerne Go spielt und auf der Stufe 4 Kyu ist.

Nach dem Spielen schlief ich ganz entspannt ein und ich kam am nächsten Morgen als Erster in den OP-Saal, da die CI-Patienten einen Chef-Arzt-Bonus haben und dementsprechend behandelt werden.

Vor der OP hatte ich keine Angst, was auch daran lag, dass ich schon genug Erfahrung damit gemacht habe (5 Mal). Und die Narkose hatte es in sich, noch nie bin ich so schnell eingesackt und ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es war, eingeschlafen zu sein.

Nach der OP wachte ich auf und spürte die Schmerzen direkt an meinem Ohr und mein Kopf dröhnte, als ob man mir mit einem Hammer eins drauf gehauen hätte... ich wollte nur noch schlafen und schlief weiter...

Nachdem ich einige Male aufwachte und etwas trank, merkte ich ein Kribbeln in meinem Magen... Mein Bauch wollte mich davor warnen, dass da irgendein Zeug drinnen ist und mein Magen machte mir deutlich, dass er irgendetwas zum Beruhigen brauchte. Also klingelte ich die Krankenschwester her und machte ihr klar, dass mein Magen etwas Verpflegung bräuchte... - Nee nix da, erst um 18 Uhr gibt es was zum Essen!! - Puh, dachte ich, wie soll ich das denn aushalten, erst in 4 Stunden? Naja, nun haute ich mich noch mal hin und merkte nach einer Weile, dass mein Magen bockte... sackte noch mal weg... mein Magen rebellierte... wachte auf und sah mich um, konnte nix machen...

4 Stunden nach der OP erbrach ich das erste Mal... auweia, waren die Krankenschwestern aber böse.

Die sagten mir, dass ich mir eine Kotztüte hätte nehmen sollen, naja, wie soll ich das machen, wenn ich im Bett schlafe, diese an der gegenüberliegenden Wand hängen und ich plötzlich kotzen muss? Tja... dann haben sie mir, in Reichweite, etliche Kotztüten hingelegt und ich durfte noch fünf weitere Male meinen Mageninhalt entleeren. Im Magen befand sich nun auch nichts anderes als Wasser, Galle, Narkotika und Blut...

Die Kotzerei hat mich wirklich fertig gemacht und dann war ich erst recht ko.... und meine Mutter kam irgendwann und ich konnte meinen Kopf gar nicht mehr heben und die Augen auch nicht und sie bekam sogar eine Live-Magen-Entleerungs-Vorstellung meinerseits angeboten...

Naja, das hat ihr Sorgen gemacht.

Also mit der Narkose hätten sie echt einen Pferd umhauen können ;-) Mein Bruder Nils meinte, sie hätten meine Zähne zum Anlaß genommen und mich derart stark narkotisiert.

Nun war ich dann zwei Wochen krankgeschrieben und das hatte ich wirklich nötig, denn mittlerweile ging es mir da schon besser, aber das Gleichgewichtsgefühl hatte ich noch nicht 100%ig zurück erlangt. Von Tag zu Tag wurde es etwas besser. Nach zwei Wochen ging ich wieder arbeiten. Dort haben sich meine Kollegen alle gefreut, mich wieder zurück zu haben ^^ und die Arbeit hatte mir auch wieder Spaß gemacht.

Nach zwei Wochen war ich immer noch nicht ganz der Alte und es fühlte sich im Kopf noch so an, als ob ich mit Medikamenten vollgepumpt wäre.

Zu dem Zeitpunkt musste ich noch zwei Wochen warten, bis mein Ding im Kopf angeschaltet wurde. Bis dahin war ich, im linken Ohr taub und wandelte mit einem Hörgerät durch die Welt. Wenn das CI angeschaltet wird, dann sollte es eine neue Art von Hören werden und auch eine Weile dauern, bis ich mich daran gewöhnen werde, dachte ich mir und da giltŽs dann: üben, üben und üben...

...BEEP-WORLD...

Vier Wochen nach meiner OP, an einem Donnerstag wurde mein CI eingeschaltet und was höre ich da? Vögel über Vögel über Vögel. Da hörte ich Menschen um die Wette zwitschern, Autos und Kinder zwitschern genauso wie ein Hubschrauber und die Spatzen draußen.

Da nahm ich die Welt quasi wie ein Vogelkonzert wahr und nahm nun Töne auf, die ich vorher nie gehört habe, so konnte ich das erste Mal menschlichen Zischlaute verstehen, welch ein Wunder, ich VERSTAND VON DA AN das "S", das "z", das "f", das "sch", das "ch" und ähnliches... Hörte mein Atem rascheln, hörte meine Tasten klimpern, aber alles in einem Vogelpiepton. Da piepte, nein, da BEEPTE die Welt um mich herum ^^

Mit der Zeit nahmen die Pieptöne aber etwas Volumen auf und das Piepen wurde differenzierter und die tiefen Töne nahm ich mit dem CI noch nicht wahr, aber, so dachte ich, das wird drei bis vier Monate dauern, bis ich mit dem CI einigermaßen mein Umfeld ordentlich wahrnehmen kann. Interessant war es alle Male...

Bis jetzt hatte ich ca. 10 Einstelltermine, die alle in Berlin stattfinden.
Seit Mitte Juli bin ich in Hamburg bei Frau Dabrovski-Vöge, um das Hören und Sprechen zu trainieren. Mittlerweile üben wir auch das Telefonieren mit dem Telefon und mit dem Handy. Und wenn wir uns miteinander unterhalten, ist ihr Mundbild verdeckt. Zu den Übungen zählen die stimmhaften und stimmlosen Konsonanten. Gestern, bei unserer letzten Einheit, hat Frau Dabrovski-Vöge eine neue Tainingsmethode mit mir ausprobiert: Das Flüstern. Dieses fällt mir aber unheimlich schwer, da es für mich völlig unbekanntes Terrain ist. Aber Übung macht den Meister.

Auf der Arbeit habe ich sogar einmal ein Telefonat mit Person Unbekannt durchgeführt und es hat im Großen und Ganzen sehr gut geklappt. Dennoch habe ich noch nicht genug Mut, weitere Telefonate auszuprobieren.

Seit letzter Woche habe ich eine Zusage von der Deutschen Rentenversicherung, dass sie die medizinische Rehabilitation in der Kurklinik Bad Nauheim finanzieren.

Fortsetzung folgt�

  • Erstellt am .

Mein Erfahrungsbericht zum CI

Ich bin 33 Jahre jung und komme aus Braunschweig. Denjenigen, die nicht wissen, wo BS liegt, sei gesagt, dass Hannover und Wolfsburg sozusagen Nachbarstädte sind.

Nun zu meiner Ohrengeschichte:

Ich wurde am 01.07.1976 als völlig gesundes, kleines Wesen in Celle geboren. Meinen Eltern und auch den Kinderärzten während der U-Untersuchungen fiel nichts Außergewöhnliches hinsichtlich meiner Ohren auf. Alles verlief völlig normal. Ich lernte laufen, sprechen usw.

Dann, einige Jahre später (ca. 5. oder 6. Klasse), merkte ich, dass ich manchmal nicht so gut verstand, vor allem in der Schule beim Diktatschreiben kam ich nicht gut mit. Als mal ein Diktat aufgrund dessen ziemlich schlecht ausfiel und meine Mutter selbiges bemerkte, ging sie mit mir zum HNO. Dieser stellte fest, dass ich unheimlich kleine Ohren bzw. Gehörgänge habe und zudem eine erhöhte Ohrenschmalzproduktion. Meine Ohren waren schlichtweg verstopft. Sie wurden ausgespült und anschließend haben wir einen Hörtest gemacht. Dieser kann jedenfalls nicht sooo schlecht gewesen sein, sonst hätte der Doc ja was gesagt, oder? Ich war jedenfalls jetzt regelmäßig zum Ausspülen dort. Immer wenn ich schlechter gehört habe, wusste ich dann Bescheid… Danach konnte ich auch wieder besser hören.

Zwischendurch wurden immer mal wieder Hörtests zur Kontrolle gemacht. Ich habe einen vorliegen, da war ich so um die 14 Jahre alt. Wenn ich mir den Test so angucke, war dieser auch schon nicht sonderlich gut, Hörhilfen habe ich aber keine bekommen. Ich "wurschtelte" mich jedenfalls durch. Meinen erweiterten Realschulabschluss schaffte ich zumindest ohne nennenswerte Probleme mit einem tollen Notendurchschnitt! Anschließend, während meiner Ausbildung zur Patentanwaltsfachangestellten fiel es einigen Kolleginnen auf, dass ich manchmal nicht reagierte, wenn ich angesprochen wurde. Ich war dann immer sehr verwundert, wenn sie mich darauf hinwiesen, weil ich wirklich nichts mitbekommen habe… Aber ich war noch zu naiv, um etwas zu unternehmen und schob das wieder auf die "verstopften Ohren". So ging das noch einige Jährchen. Diese Story erzählte ich dann auch meinen neuen Kolleginnen auf der neuen Arbeit nach der Ausbildung. Seitdem sitze ich nämlich in einem Großraumbüro, was geahnte Probleme mit sich brachte. Die Leute, die weit weg sitzen und etwas von mir wollten, verstand ich gar nicht und bei den anderen musste ich ständig nachfragen.

Privat hatte ich mein Glück längst gefunden. Mein lieber Freund sprach mich eines Abends kurz vor dem Schlafengehen an und schlug vor, mir Hörgeräte verschreiben zu lassen. Ich hatte zwar auch schon manchmal dran gedacht, aber ich wollte, als er es mir lieb sagte, nichts davon wissen und war sogar beleidigt. Also war das Thema erstmal passé und mein Freund musste mein ständiges Nachfragen/Nichtreagieren weiter ertragen.

Dann kam der Schlüsselpunkt zur Wende. Wir veranstalteten einen netten und gemütlichen DVD-Abend mit Freunden. Wir schauten eine Komödie. Während alle um mich herum lachten, verstand ich nur Bahnhof und habe ein Lachen vorgetäuscht. In Wahrheit wusste ich aber absolut nicht, worum es in diesem Film geht. Ich habe mich meinem Freund anvertraut und ihm versprochen, meinem HNO auf die Füße zu treten. Er hat dann einen Hörtest gemacht und siehe da: Ohne mein Zutun hat er mir von sich aus Hörgeräte verschrieben und meinte, dass das ja wohl bestimmt schon überfällig wäre…

Ich bin dann mit meiner Mutter zu einem Hörgeräteakustiker. Ich habe eine Filiale gefunden, wo eine ganz liebe, einfühlsame junge Mitarbeiterin (Meisterin) auf mich eingegangen ist. Sie hat mich dann beraten und ich habe über mehrere Wochen zig verschiedene Hörgeräte getestet. Letztendlich habe ich mich für das Siemens Prisma 2 (beidseitig) entschieden. Mit den Hörgeräten kam ich ca. 3,5 Jahre gut zurecht. Ich bin durch sie quasi ein neuer Mensch geworden. Konnte ich doch endlich wieder richtig an Gesprächen teilhaben.

Dann, so Ende letzten Jahres bemerkte ich eine Verschlechterung. Ich musste verstärkt genauer hinhören oder verstand schon wieder gar nichts mehr. Ich bin dann zur Akustikerin und sie hat meine Geräte neu eingestellt. Meine Ohren waren etwas schlechter geworden, aber sie sagte, das wäre noch im Rahmen und durchaus normal. Einige Zeit ging es dann wieder mit dem Hören. Bis zum Frühjahr dieses Jahres. Ich bekam eine richtig dicke Erkältung. Ohne übertreiben zu wollen, kann ich sagen, dass es mich schon lange nicht mehr so umgehauen hatte. Wenn ich schon freiwillig das Bett gehütet habe. Als es mir etwas besser ging und ich zur Kontrolle zur Hausärztin musste, merkte ich, dass ich immer mal wieder an Schwindel litt. Ich berichtete meiner Ärztin davon und sie schickte mich sofort zum HNO. Leider war nur eine Vertretung meines "Stamm-HNO" da. Dieser machte einen Hör- und Schwindeltest. Der Hörtest war erschreckend schlecht (vor allem auf dem rechten Ohr). Der Schwindeltest war ohne Befund. Der Arzt vermutete einen Hörsturz, der schon länger zurück liegt. Ich bin dann wieder zur Akustikerin, um meine Geräte anpassen zu lassen, weil der HNO ja nichts weiter veranlasst hat. Diese sagte mir dann aber, dass ihre Möglichkeiten ausgeschöpft wären und meinte, ich solle noch mal meinen HNO konsultieren. Gesagt, getan. Der gab mir dann einen Einweisungsschein für die HNO-Ambulanz in Braunschweig.

Während mein Freund und ich dort einen halben Vormittag zubrachten, ging ich dort mit den Worten "ja, sie hören ja wirklich schlecht, aber da können wir nichts machen" nach Hause. Ich war zutiefst deprimiert! Ich rief dann in der Praxis meines HNO an und sollte daraufhin sofort vorbeikommen. Ich bekam dann für 13 Tage Kortison in Tablettenform verschrieben. Geholfen hat es nichts. Nach einigen Recherchen im Internet bat ich am Tage der Kontrolluntersuchung beim HNO darum, ob ich nicht einmal in einer Uniklinik genauestens unter die Lupe genommen werden könnte. Er willigte ohne zu murren ein und stellte mir eine Überweisung aus. Ich rief in Hannover und in Magdeburg an. In letzterer Ambulanz erhielt ich schneller einen Termin. Dieser war Anfang April. Ich wurde im Gegensatz zu der BSer Ambulanz ernst genommen und genauestens untersucht. Das Ergebnis war ebenso niederschmetternd wie schon in Braunschweig: Das rechte Ohr hatte höchstens nur noch 15%, eher 10%. Die Ärztin fragte mich, wo ich denn wohnen würde. Als sie vernahm, dass ich nicht gleich um die Ecke wohne, hat sie versucht, die Oberärztin zu erreichen und ich bekam noch die Möglichkeit, sie kurz zu sprechen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich schon, worauf das hinauslaufen würde, weil ich die Internet-Seiten der HNO-Uniklinik Magdeburg vorher genauestens studiert habe. Und, richtig: Sie schlug mir vor, mich an den Gedanken zu gewöhnen, künftig ein CI tragen zu müssen. Sie klärte mich und meinen Freund diesbezüglich sehr genau auf und vereinbarte im Anschluss einen CI-Diagnostik-Termin. D.h., ich musste für 2 Tage in die Klinik und wurde dann genauestens daraufhin untersucht, ob ich für ein CI in Frage komme. Ich ließ also folgende Untersuchungen über mich ergehen: Hörtests, BERA, Gleichgewichtstest (kaltes und warmes Wasser im Ohr), Equitest, CT und MRT (wenn ich jetzt an alles gedacht habe…). Diese zwei Tage waren Mitte Mai. Es war alles in Ordnung und wir konnten einen OP-Termin vereinbaren. Ich erfuhr dann noch in einem Ärztegespräch (eigentlich waren so ziemlich alle Mitarbeiter der HNO-Station anwesend), dass ich das sog. EAS bekommen würde, denn die tiefen Töne höre ich noch "recht gut", während ich hauptsächlich mit den hohen Tönen meine Probleme habe. Eine bessere Erklärung meines Hörproblems findet man hier: http://www.medel.com/deutsch/30_Products/EAS/index.php?navid=14

Da ich bereits Urlaub gebucht hatte und unter Rücksichtnahme auf die Sommerunterbesetzung bei mir auf der Arbeit habe ich den OP-Termin auf Anfang August gelegt.

Am 04.08.2009 brachte mich mein Freund dann wieder in die Klinik. Ich musste dann zum Blutabnehmen, zum Ärztegespräch, zum Narkosearzt und nochmals zum Hörtest. Gegen Abend wurden mir dann schon im Bereich der zu operierenden Stelle die Haare wegrasiert. Da war man als Frau doch schon etwas deprimiert, das gebe ich zu. Auch bekam ich bereits mein OP-Hemd und die Thrombose-Strümpfe.

Morgens, um ca. 7:30 Uhr bekam ich dann die sog. "Scheiß-egal-Tablette" und kurze Zeit darauf wurde ich zur OP abgeholt. Ich war sehr nervös, aufgeregt und ängstlich, so dass die Tränen natürlich automatisch liefen. Im OP angekommen, stellte sich ein sehr netter Narkosearzt vor und erkundigte sich nochmals nach meinen Allergien. Dann bekam ich auch schon eine Kanüle in den rechten Handrücken, wurde an sämtliche Apparate angeschlossen und musste über eine Maske einatmen. Keine 30 Sek. später war ich im Wolkenkuckucksland… Man sagte mir, dass ich um ca. 12:45 Uhr aus dem OP geschoben worden bin.

Aufgewacht bin ich so ca. gegen 17:00 Uhr auf einer Wachstation, wo ich zur Sicherheit über Nacht bleiben sollte (das machen die in Magdeburg bei CI-OP's so). Mein Allgemeinbefinden war gut, ich spürte keinerlei Schmerzen am Kopf. Ich bin dann zur Toilette begleitet worden, wo ich beim Anblick meines Spiegelbildes doch sehr schockiert war. Ich sah aus wie ein Zombie. Leichenblass und aus meinem Kopfverband ragte ein Schlauch mit einem Wundwasserbehälter. Ekelig. Ich kam dann heil zurück zum Krankenbett und habe ein normales Abendessen serviert bekommen. Die Oberärztin, die mich operiert hat, erkundigte sich noch nach mir (ob mir schwindelig wäre und ich den Kamillentee schmecken würde) und versicherte mir, dass die OP super verlaufen ist.

Ich kann jedenfalls berichten, dass ich während meines gesamten Klinikaufenthaltes keine nennenswerten Schmerzen am Kopf/Ohr hatte und mir nie schwindelig wurde oder ich an einem Tinnitus litt. In der Hinsicht war alles bestens. Das schlimmste an meinem Aufenthalt waren die Infusionen. Ich vertrug die Antibiotika nicht so gut, welches ich nach Tag 3 dann in Tablettenform verabreicht bekommen habe. Das Kortison kam weiterhin per Tropf. Leider waren meine Venen immer mal wieder verstopft, so dass umpunktiert oder freigespritzt werden musste, was mitunter schmerzhaft war. Zum Schluss ist man dann rein technisch dazu übergegangen, es ähnlich wie beim Blutabnehmen zu handhaben, d.h. dass ich nur eine kleine Nadel im Handgelenk hatte, die nach Durchlaufen des Tropfs wieder entfernt werden konnte. Das hätte ich mir von Anfang an gewünscht, aber jetzt weiß ich ja Bescheid! (wenn das linke Ohr mal drankommen sollte) ;-)

Ich wurde dann am 12. August entlassen und musste am 16. August zum Fädenziehen (13 Stiche) wieder in die Klinik. Seit dem 12. August trug ich auch keinen Kopfverband mehr, sondern eine schicke "Ohren-Klappe". Ich musste täglich eine neue Wundkompresse anlegen und nach dem Fädenziehen die Narbe mit Bepanthen pflegen. Meine Haare durfte ich dann nach insgesamt 14 Tagen auch endlich wieder waschen. Ich habe mir sicherheitshalber ein ganz mildes Shampoo von Sebamed gekauft. Die Narbe brennt nicht, aber das Einmassieren ist doch etwas seltsam, weil der Kopf an dieser Stelle schon noch ziemlich geschwollen ist.

Vom 31.08. bis 02.09.2009 war dann die stationäre Erstanpassung. Erstmalig wurde ich ja bereits am 11.08. für ein paar Sekunden angeschlossen und es war da schon überwältigend, da ich etwas gehört hatte. Ich hatte solche Angst, dass mein Restgehör verloren geht… Mein Freund war mit dabei, als der Audiologe endlich MEINEN Sprachprozessor (OPUS 2 von MedEL, einziger EAS-Hersteller, siehe Homepage) angeschlossen hat. Wie schon in mehreren Erfahrungsberichten beschrieben, musste ich die Hemmschwellen (gerade noch hörbar/max. erträgliche Lautstärke angeben). Der Audiologe hat daraufhin Einstellungen am PC vorgenommen und die Töne hintereinander wie bei einer Tonleiter abgespielt. Ich musste angeben, ob sich alle Töne von der Lautstärke her ähneln. Wir korrigierten noch ein paar und dann sollte ich berichten, wie ich ihn verstand. Erst da bemerkte ich, dass ich mich völlig normal unterhalten konnte! Was für ein Erlebnis. Ich bekam dann noch einen schönen Koffer mit Ersatzteilen/Zubehör erklärt und überreicht und war für den ersten Tag "entlassen". Am 2. Tag wiederholte sich das vorab beschriebene. Anschließend war ich noch bei einer Logopädin. Sie spielte mehrere Wortspiele mit mir, wobei sie immer ihren Mund verdeckte, damit ich nicht von den Lippen ablesen konnte. Mein linkes Hörgerät musste ich ausschalten und nur mittels Hörgerät/Sprachprozessor (ist ja ein kombiniertes Gerät bzw. CI) hören. Das klappte erstaunlich gut. Der bekannte Hörtest (der bei Hörgeräteakustikern auch durchgeführt wird, der mit den Einsilbern) verlief für den Anfang völlig normal. Einmal hatte ich 40%, ein anderes Mal "bloß" 25%. Schalte ich aber mein Hörgerät hinzu, erreiche ich sowohl bei den Zahlen als auch bei den Einsilbern 100%! Tag 3 verlief ähnlich ab.

Jetzt muss ich am 29.09. wieder in die Klinik zur Untersuchung/Kontrolle beim Arzt und kurz zum Audiologen und zur Logopädin.

Im November habe ich dann wieder eine 3-tägige REHA.

Seit 3 Tagen (5 Wochen krank, 1 Woche Erholungsurlaub) arbeite ich jetzt wieder. Der erste Bürotag war ganz schön anstrengend. Weniger von der Arbeit her als vom Hören. Ich hörte plötzlich so viel, z.B. die Rückfahrsensoren von meinem Auto, den Radiomoderator; ich konnte die Nachrichten verfolgen, die Sirene vom Feueralarm (war nur eine Wartung, aber ich hatte mal bei einer Übung nichts vom Alarm mitbekommen!)… Viele haben sich lieb nach mir erkundigt und sich über meine bisherigen Erfolge gefreut! Ich habe, wie mir die Ärzte empfohlen hatten, meine Erwartungen nicht allzu hoch geschraubt, aber meine Erfolge übersteigen wirklich alles. Ich bin bereits jetzt sehr glücklich mit allem und kann Menschen, die dieselben Hörprobleme wie ich haben, nur zum EAS raten und ferner die HNO-Uniklinik in Magdeburg empfehlen! Mir wurde gesagt, dass, selbst, wenn ich irgendwann vielleicht mal die tiefen Töne nicht mehr hören sollte, mein Sprachprozessor entsprechend so umgebaut werden kann, dass ich dann künftig alles nur noch über das CI höre.

Die Logopädin riet mir für den Alltag, dass ich nicht zu viel üben solle, vielmehr solle ich täglich ca. 30 min. das linke Hörgerät ausschalten und mit dem "neuen" Ohr bewusst auf Geräusche achten…

Das Telefonieren klappt noch nicht. Weder mit dem "alten" Ohr (dazu muss ich weiterhin das Hörgerät rausnehmen, hier höre ich mit dem Hörgerät noch ca. 65%), noch mit dem "neuen". Aber das kommt vielleicht noch. Der "Telefonterror" auf der Arbeit ist zum Glück sehr gering. Ich weiß nur noch nicht, wie das mit dem Schreiben nach Banddiktat zukünftig läuft. Kurz vor der OP musste ich ja alles meinen lieben Kolleginnen überlassen, weil ich nichts mehr verstanden habe (musste die Hörgeräte ja aufgrund der Rückkopplung dazu abnehmen. Das werde ich dann demnächst hoffentlich in Erfahrung bringen.

Übrigens vermuten die Ärzte bei mir, dass ich die Schwerhörigkeit bereits in die Wiege gelegt bekommen habe und diese meinte, dass sie sich so mit Anfang 20 richtig melden müsse… (um es mal einfach auszudrücken). Wahrscheinlich würde ich sie auch zu einem hohen Prozentsatz weitervererben. Das könnte ich noch untersuchen lassen (beim Humangenetiker). Ich weiß noch nicht, ob ich das machen lasse oder es ggf. drauf ankommen lassen würde, weil wir uns noch nicht einig sind, ob wir mal Kinder haben wollen oder nicht (hängt aber nicht von dieser Tatsache ab, ist eher prinzipiell)… ;-)

Soviel zu meiner Ohrengeschichte. Für Fragen bin ich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar! Dann kann ich bei Interesse auch ein paar Bilder dazu liefern.

PS: Ich habe die Sonata-Elektrode im Ohr…

  • Erstellt am .