Skip to main content

Meine Erfahrungen mit dem CI...

Wie viele Eltern stellen sich die Frage, ob Sie ihr beidseitig gehörloses Kind, das schon mit einem CI versorgt ist, mit einem zweiten CI versorgen lassen.

Viele Eltern sind leider der Ansicht ein CI ist ausreichend, "ein zweites CI braucht mein Kind nicht, es hört so gut mit dem einen CI". Da stelle ich mir die Frage: "Wa-rum sind wir Normalhörenden mit zwei intakten Ohren zur Welt gekommen ?"

Was machen Eltern, deren Kind nur mit einem CI versorgt ist, wenn dass Implantat kaputt geht oder aus irgendeinem Grund nicht mehr funktioniert. Diesen Kinder ge-fällt es dann bestimmt nicht auf einmal wieder nichts mehr zu hören, da es sich gerade so wohl gefühlt hat, etwas zu hören. Kinder die beidseitig mit einem CI versorgt sind und es fällt mal ein CI aus, haben wenigstens die Möglichkeit noch etwas zu hören.

Meine Tochter Sarah ist auch beidseitig gehörlos, hat ihr erstes CI mit 16 Monaten erhalten. Es hat bei Sarah lange gedauert bis sie das CI anerkannt hat, jetzt kennt Sarah den Unterschied etwas zu hören oder nicht. Seid der CI-Versorgung macht meine Tochter enorme Entwicklungsschübe, sie schläft sogar mit einem CI.

Sarah ist jetzt drei Jahre alt, Sie hat inzwischen fünf OPs hinter sich, davon waren drei OPs wegen ihrem Darm und zwei OP für die CI-Versorgung. Die erste OP wurde im Juni 2004 durchgeführt, und mit der positiven Erfahrung, die ich mit Sarah machte, habe ich mich für die Zweitversorgung entschieden.

Seit Sarah ihr zweites CI hat, ist die Aufnahme der Wörter sehr schnell geworden. Sarah muss lernen was die Wörter, die sie spricht bedeuten, da braucht Sarah noch viel Übung, damit Sie es zu verstehen lernt.

Sie spricht viel und den ganzen Tag. Ihre Aussprache ist auch viel deutlicher geworden, seid sie ihr zweites CI hat. Sarah hat auch keine Berührungsängste mit fremden Menschen, beim Einkaufen wird es manchmal schon peinlich mit Sarah, sie spricht alle Leute an, ist aber sehr freundlich. Die Menschen, die Sarah anspricht, sind aber auch immer sehr freundlich zu ihr. Sarahs Schwester Lena ist fünf und es macht Le-na sehr viel Spaß, Sarah Sprechen beizubringen, Lena freut sich ganz arg darüber, wenn Sarah etwas von ihr gelernt hat.

Ein paar Beispiele: "Ich möchte Eis", "Wir gehen schlafen", "Gehen wir schwimmen?", "Möchtest du essen?"

Sarah soll die Sätze dann wiederholen in der Ich-Form. Jetzt sind wir dabei, dass Sarah Sätze sprechen lernt und nicht nur einzelne Wörter. Da habe ich große Hilfe von meiner Tochter Lena, ich merke Sarah und Lena haben auch sehr viel Freude miteinander.

Das war leider nicht immer so und seit Sarah hören kann, hat sie sich an Lena ganz arg gewöhnt. Vorher war Sarah sehr ablehnend zu Lena, meine Tochter hat mir zu dieser Zeit ganz arg leid getan.

Lena hatte aber so viel Geduld mit Sarah, dass macht sich jetzt im Laufe der Zeit zum positiven bemerkbar. Ich bin so froh, dass meine Töchter so viel Verständnis gelernt hat, ich denke es kommt auch daher, weil Lena alles was Sie mit Sarah macht, von sich aus tut.

Ich freue mich jeden Tag mit meinen Kindern. Die Fortschritte, die beide machen, mitzubekommen ist einfach wunderbar. Entscheidungen wie die der CI-Versorgungen bereue ich bis heute nicht.

Ich bin so froh darüber, dass die Technik heute so weit fortgeschritten ist. Zum Glück hat es schon immer Menschen gegeben, die nicht alles so hinnehmen wie es war und wie es ist. Diesen Menschen haben wir zu danken, dass es überhaupt möglich ist Gehörlosen (Kindern und Erwachsenen) heute zu helfen.

  • Erstellt am .