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CI of JOY

Ich möchte Ihnen meine CI Geschichte erzählen, um Ihnen Mut zu machen, den CI Weg zu gehen……

Zunächst möchte ich mich Vorstellen!

Mein Name ist Susanne Joy. Ich bin 51 Jahre jung und wie mein Name schon verspricht „ein fröhlicher Mensch“. Meine große Leidenschaft ist das Motorradfahren, wobei meine Freunde sagen, ich brauche kein Motorrad, weil ich - bei der Geschwindigkeit, die ich mit selbigem an den Tag lege - sowieso von jedem Fußgänger überholt werde. Diese Eigenschaft brachte mir den Spitznamen Schnecke ein. Verheiratet bin ich mit dem besten Ehemann der Welt, der auf den Namen Siegmund hört. Übrigens Siegmund fährt auch Motorrad … nur schneller! Ich besuchte die Realschule und begann danach meine Ausbildung im elterlichen Motorrad, Bekleidung und Zubehör Betrieb. www.josef-joy.de. Meinen Abschluss zur Kauffrau konnte ich erfolgreich absolvieren.

Mein Leben verlief bis zu meinem 17. Lebensjahr völlig normal. Weder ich, noch mein Umfeld hatten den Eindruck, dass meine Hörfähigkeit zu wünschen übrig lässt. Jedoch ab diesem Alter wurde das, was ich von meiner Umwelt mitbekam, stetig weniger. Am Anfang fragte ich halt das zweite Mal - „Was hast Du gesagt?“ – war doch nicht so tragisch, gab es doch in unserer Familie eine erbliche Vorbelastung. Doch mit meinem 35. Lebensjahr kam ich nicht mehr umhin, mir ein Hörgerät anpassen zu lassen. Meine Hörgeräte-Karriere nahm nun ihren Lauf. Alle paar Jahre musste ein stärkeres Hörgerät her. Das verlief so, bis ich vor ca. 3 Jahren – mittlerweile war ich mit meiner lieben Schwester Chefin unseres Betriebes – auch mit dem stärksten Hörgerät ein extrem schlechtes Hörvermögen hatte. Kunden bedienen, neue Kollektionen besprechen, telefonieren - nichts war mehr, ohne die Hilfe meines Mannes, meiner Schwester und meiner Angestellten, möglich. Doch durch ihre 10 Ohren waren wir ein so eingespieltes Hör-Team, dass niemand merkte, dass ich kaum noch etwas hörte. Mittlerweile hatte ich das - von den Lippen ablesen - perfektioniert.

Durch den Wink des Schicksals - oder war es eine glückliche Fügung - bekam ich eine kleine Broschüre in die Hände. Sie hieß " Taub und trotzdem Hören " und war von der Selbsthilfe Gruppe CI - SHG Hamm. Diese Broschüre sollte nun mein Leben verändern!

Noch am gleichen Abend rief mein Mann – sehr aufgeregt – bei der SHG Hamm an. Nach einem informativen Gespräch mit Marlies und Rainer Wulf – von der SHG Hamm - erklärten sich die beiden sofort und ohne zu zögern bereit, uns das CI näher zu bringen. Rainer Wulf bot sich als Vorführmodell an, da er schon stolzer Besitzer zweier CI`s war. Keine zwei Tage später nahm MEIN GLÜCK seinen Lauf. Marlies und Rainer Wulf stan-den mit einem Koffer vor unserer Tür.

Nein - nicht um bei uns einzuziehen- sondern um uns das CI vorzuführen. Mit ihrer freundlichen Art brachten sie uns das CI näher. Bei mir und meinem Mann erweckten die beiden Wulf´s von der ersten Sekunde an, unser vollstes Vertrauen. Für mich stand sofort fest, dieses CI IST MEINS. DAS WILL ICH UND ZWAR SO SCHNELL WIE MÖGLICH! Die Risiken, die das Einsetzen dieses CI mit sich bringen könnte nahm ich zwar wahr, doch ich ließ mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Der Gedanke, dass ich wieder HÖREN kann, wog etwaige Risiken auf.

Vom Nikolaus bekam ich am 06. Dezember 2008 ein wunderschönes Geschenk. Ich hatte für diesen Tag meinen Termin zur Voruntersuchung an der Medizinischen Hochschule Hannover erhalten. Übrigens mein Nikolaus hieß Marlies Wulf. Nach bereits 5 Tagen in der MHH stand für Prof. Lenarz und sein Team fest, dass ich für den Einsatz des CI geeignet bin. ICH BIN DABEI wollte ich laut los schreien, entschied mich aber, meine Fassung zu bewahren und suchte mir mein CI aus. Meine Wahl viel auf das CI von Cochlear Nucleus Freedom. Mit meinem OP Termin in der Tasche, fuhren mein Mann - der mir die ganzen 5 Tage zur Seite stand – und ich, ÜBERGLÜCKLICH wieder nach Hause.

Am 20. Januar 2009 hatten wir unsere Koffer gepackt und uns erneut auf den Weg in die Medizinische Hochschule Hannover gemacht. Mein Mann quartierte sich in das nur 300 Meter von der Klinik entfernte Hotel Ibis ein. Ich bekam mein Bett natürlich in der MHH. Wir waren bester Laune und freuten uns auf meine bevorstehende Operation. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt auch nur im entferntesten die Idee, dass irgendetwas SCHIEF gehen könnte, war mir doch von Anfang an klar DIESES CI IST MEINS.

Am Dienstag den 21. Januar 2009, um 7.00 Uhr wurde ich in den Operationssaal geschoben. Bereits um 12.10 Uhr befand ich mich wieder auf meinem Zimmer. Meinem Operateur – Prof. Lenarz – las ich die Worte „alles ohne Komplikationen verlaufen“ von den Lippen ab. Ich fühlte mich super und machte bereits um 12.25 Uhr meinen ersten Gang. (Wenn auch nur zur Toilette!) Keine Übelkeit, keine Ohrgeräusche und kein Schwindel. Im ersten Moment dachte ich schon, ich sei gar nicht operiert worden. Doch mein Druckverband – der seinem Namen alle Ehre machte - ließ mich spüren – hier war etwas passiert. Am nächsten Tag verlief der Verbandswechsel ohne besondere Vorkommnisse. Ein Röntgenbild sollte zeigen, ob sich das CI an der richtigen Stelle befand. Natürlich war das so… ich hatte – wie schon bereits erwähnt – eh keine Bedenken. Am Freitag sollte es nun soweit sein. Der Tag des Tones. Um 9.30 Uhr hatte ich im Hörzentrum meinen ersten Termin zum Probe-Ton-Hören. Ich war nervös als ich von Frau Saalfeld (Dipl.-Ingenieurin für Hörtechnik & Audiologie) in Empfang genommen wurde. MEIN Cochlear Nucleus Freedom wurde an den Verband gehalten. Mein Herz klopfte … und dann geschah es… PIEP, PIEP und PIEP machte es. Ganz klar und deutlich konnte ich diese Pieptöne hören. Mir rannen dicke Tränen des Glücks über die Wange … auch diesen Test hatte ich und mein CI mit gut bestanden.

Nun folgten drei Wochen der Entspannung bis es mit der Erstanpassung meines CI´s weitergehen sollte. Am 23. Februar 2009 machten wir uns wieder auf den Weg nach Hannover. Erneut wurden wir von Frau Saalfeld in Empfang genommen. 5 Elektroden meines CI Gerätes wurden angeschlossen. Eine Vielzahl von Geräuschen prasselten auf mich ein, doch - Worte hören - gelang mir nicht. Nun ging es gleich weiter zur Sprachübung. Frau Kreibohm – für mich die beste Pädagogin der Welt – ließ mich das Muh der Kuh, das Wiehern des Pferdes und die Triangel hören. Ich konnte selbständig die verschieden Geräusche unterscheiden. Endlich tat sich etwas in meinem ÖHRCHEN. Am 2. Tag geschah nun das Wunder von Hannover. Alle 22 Elektroden wurden aktiviert und ich konnte auf Anhieb die Stimme meines Mannes und die Stimme von Frau Saalfeld klar und deutlich HÖREN. Ich selbst war sprachlos vor Freude, ein unbeschreibliches Glücksgefühl überkam uns alle. Mein Traum wurde wahr. Nun sollte ein weiteres Highlight folgen. Mein Termin zum Hörtraining - bei Frau Kreibohm - stand an. Behutsam und wie es ihre Art war - auch fröhlich - führte mich Frau Kreibohm behutsam in meine neue Welt des HÖRENS ein. Wir hatten soviel Spaß. Wie man sich wahrscheinlich nur schlecht vorstellen kann, hörte ich das Zwitschern der Vögel, das Bellen der Hunde, das Geräusch der quietschenden Türen… nicht, ohne einen Kommentar über die wundervollen Geräusche der Welt, loszuwerden. Nach drei Tagen des Trainings verabschiedete ich mich von Hannover mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Welt des HÖRENS.

Seitdem vergeht kein Tag, an dem ich nicht an alle Beteiligten meines CI Wunders denken muss. Die Welt hat mich wieder oder sagen wir lieber … ich habe die Welt wieder. In meinem Beruf bin ich wieder voll belastbar, ich bediene 3 Kunden auf einmal selbst ein Telefonat kann ich führen.

Mein DANK und the Oscar goes to Prof. Lenarz und seinem Team, an Frau Saalfeld, Frau Kreibohm und selbstverständlich an die Wulf´s. Ich fühlte mich bei allen so gut aufgehoben, dass ich sie alle sicherlich noch einmal aufsuchen werde....

….denn schließlich verlangt mein 2. ÖHRCHEN auch nach einem CI, damit ich MEINEN SONG OF JOY demnächst auch Stereo hören kann….

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