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Wie ich zum CI gekommen bin…

Mit 61 Jahren im Jahr 1991 war ich nahe an einem Nervenzusammenbruch, sodass mir der Arzt empfahl unbedingt einen Antrag auf GDB beim Versorgungsamt  zu stellen.
 
Es dauerte nur 2 Monate und ein Bescheid über 50 % wurde mir nach Hause geschickt. Da ich im öffentlichen Dienst beschäftigt war, machte mir mein Chef  den Vorschlag aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand zu gehen. Der Gesundheit zu Liebe nutze ich den Vorschlag aus und reichte die Kündigung zum 31.09.1991 ein.
 
1993 hatte ich durch Hörgeräusche den Eindruck Tinnitus in beiden Ohren zu bekommen. Ein bekannter Facharzt für Tinnitus in Bad Homburg verordnete mir zweimal in der Woche bei ihm in der Praxis mit Spezialkopfhörer klassische Musik zu hören. Da klassische Musik für mich ein Hobby war, trainierte ich zusätzlich bei mir mit Musik von u.a. Mozart „Die kleine Nachtmusik“ und Händels „Wassermusik“ den Tinnitus zu vertreiben. Es gelang mir wirklich, nur wurde mein Gehör so schlecht, dass ich 1995 das erste Innenhörgerät für beide Ohren kaufen musste.
 
Das Gehör wurde von diesem Zeitpunkt an alle vier Jahre schlechter. Das zweite Innenohrhörgerät musste 1999 verstärkt werden. 2003 reichte auch dieses Gerät nicht mehr aus und mir wurde ein HdO-Gerät empfohlen. Das Gehör wurde immer noch nicht besser, sodass mir 2007 ein noch stärkeres HdO-Gerät empfohlen wurde. 2011 erkundigte ich mich über das Internet bei Phonak, nach einem weiteren Außenhörgerät. Phonak empfahl mir das Naida III UP. Das rechte Hörgerät kann ich nun zum Glück behalten.
 
Durch einen hervorragenden Bericht, von Professor Dr. Stöver von der HNO-Klinik in der Universität Frankfurt am Main, im Hessischen Rundfunk wurde ich auf das CI aufmerksam gemacht. Da mein Gehör sich wiederum verschlechterte meldete ich mich in der HNO-Klinik der Universitätsklinik Frankfurt sofort eine Woche später an. Nach einer gründlichen Untersuchung von unserem Vorstandsmitglied HNO-Ärztin Frau Dr. Silke Helbig am 04.07.2013 wurde festgestellt, dass es höchste Zeit ist schnellsten einer Operation am linken Ohr zu zustimmen. Mehrere MRT Untersuchungen ermöglichten eine stationäre Operation im Haus 8 dritte Stock.
 
Am 01. August wurde ich auf der Station im vierten Stock für 4 Tage aufgenommen. Am 02.August wurde ich am Nachmittag operiert. Die Operation verlief einwandfrei ohne Komplikationen und dauerte etwa 2 Stunden. Schon am Abend wachte ich mit dem berühmten Turban wieder auf und fühlte mich pudelwohl. Am 3. Tag wurde mir der Turban bereits abgenommen und ich konnte morgens schon wieder mein Frühstück einnehmen. Es folgten danach mehrere Untersuchungen mit gleichzeitigen Hörprüfungen. Die Operation verlief so einwandfrei, dass ich bereits am Sonntag den 04. August 2013 nach Hause konnte. Am 12. August 2013 musste ich wieder zur Nachuntersuchung in die Klinik. Am 27. August 2013 war die zweite Nachuntersuchung mit eingehender Hörprüfung, ob der Sensor auch vom Körper an genommen wurde. Da ich zu meinem Geburtstag am 02.September 2013 wieder etwas hören wollte, wurde mir bereits am 29. August 2013 der Cochlear CI-Prozessor angelegt. Die Verständigung war noch nicht perfekt, aber eine Reha in der Kaiserberg Klinik Bad Nauheim mit guten Therapeuten sorgte ab 16. Oktober 2013 bereits nach drei Wochen für einen guten Erfolg. Das erste Fitnesstraining besuchte ich am 26. November, was ich auf jeden Fall weiter besuchen werde. Kurz gesagt bereue ich diesen Schritt mir ein CI anzuschaffen auf keinen Fall und ich bin dankbar, dass mir die Krankenkasse das bewilligte. Aus Solidarität bin ich sofort Mitglied beim CIV HRM e.V. geworden und ich fühle mich da wohl wie unter guten Freunden.
 
Manfred v. Lucadou
  • Erstellt am .