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Gedanken vor der Aufnahme im Krankenhaus

Nun ist es fast soweit. Morgen geht es ganz früh in die Uniklinik. Nervosität und etwas Kribbeln stellt sich bei mir ein, insgesamt fühle ich mich wie vor einer Prüfung: Am liebsten Wegrennen, aber ich weiss, dass es nix hilft! Das Gefühl in der Magengegend ist ein undefinierbares Grummeln und Kribbeln, Angst vor der "Prüfung", aber intuitiv sagt der Verstand, dass man lange genug gewartet hat und nun das "nur noch durchziehen" muss.
 
Die Prüfungstür geht auf, der Prüfer begrüsst einen. Hilfe, Flucht, ich will hier weg... aber was passiert? Ich stottere nur ein "Hallo" dem Prüfer entgegen und betrete ängstlich und hoffnungsvoll den Raum. Nun wird es spannend, die Fragen kommen, ich soll die Antworten geben. Die erste wichtige Frage: „Sind Sie prüfungsfähig...?“.
 
Hm, bin ich es? Denke schon, aber wenn ich "nein" sage, dann muss ich die Fragen nicht über mich ergehen lassen... doch was hilft es? NIX!!! Also antworte ich ängstlich "Ja". Nun ist es vorbei, die Prüfung fängt an. Frage um Frage, Antwort um Antwort. Dann werde ich nach draussen geschickt und der Prüfer beredet mit dem Beisitzer die Note. Werde wieder herein gerufen und die Note wird mir mitgeteilt, sowie Verbesserungsvorschläge - sofern es sie denn gibt - mir mit an die Hand gegeben. Nach nur zwei Stunden ist alles vorbei... ich gehe nun was essen und freue mich über die Note.
 
Ja... irgendwie ist es das gleiche. Ich bin im Moment auf dem Weg zur Uni, morgen ist der Tag direkt vor der Tür des Profs und dann die OP. Das ist vergleichbar, wie die erste Frage nach der Prüfungsfähigkeit. Es wird alles schnell gehen, zwar nicht so schmerzlos, aber der Vergleich passt doch sehr gut, da ich ja ein Mensch mit Prüfungsangst bin. 
 
Zum Glück - dafür danke ich jetzt schon - kommt eine Freundin mit nach Frankfurt und bleibt zumindest bis zum Wochenende da. Ich hoffe ja, dann entlassen zu werden..., ansonsten holt sie mich, wenn ich entlassen werde, wieder ab. Ja, ein komisches Gefühl stellt sich ein, eine interessante Mischung aus Angst, Sorgen, Heimweh, Vorfreude... auf dass ich das alles sehr schnell hinter mir habe.
 
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